Warum habt ihr euch als Assistenz für Menschen mit Behinderung beworben? Ich habe mich als Assistenz beworben, weil ich gerne mit Menschen arbeite und finde, dass alle Menschen egal ob Handicap oder nicht einen super schönen Urlaub verdient haben. Durch ein Praktikum in einem Behinderteninternat wurde mir klar, dass ich später unbedingt in dem Bereich arbeiten möchte und die Reisen als Assistenz haben mich darin nur noch bestätigt. Es ist schön anderen Menschen eine Freude zu machen und anderen zu helfen.
In welcher Rolle seht ihr euch bei eurer Arbeit als Assistenz? Ich sehe mich in verschiedenen Rollen. Klar bin ich ein Helfer in der Pflege und Betreuung, weil die Menschen auf mich angewiesen sind. Je nach Alter eine Autoritätsperson, aber auch ein Gesprächspartner und manchmal auch ein Freund. Welche Aufgaben habt ihr an einem Tag auf Reisen zu erledigen? Wir kümmern uns um die Pflege und Betreuung unserer zugeteilten Teilnehmer und haben dafür zu sorgen dass es ihnen gut geht. Zudem besprechen wir natürlich auch Probleme im Team, müssen jeden Tag reflektieren und auch protokollieren. Wenn Medikamente zu verabreichen sind, müssen wir dies ebenfalls ordnungsgemäß erledigen und dokumentieren. Auch die Programmgestaltung kommt zu den Aufgaben hinzu. Allgemein haben wir jeden Tag aufs Neue die Aufgabe, jeden Tag für die Teilnehmer zu einem super Urlaubstag zu machen.
Wie lautet euer Motto beziehungsweise eure Motivation? Meine persönliche Motivation ist, dass was ich zurückbekomme, das Lächeln der Menschen, die ich glücklich mache und die Dankbarkeit, die jedes Mal zu spüren ist.
Welche Verbindungen gibt es zwischen euch und dem Reisenden? Die Verbindungen sind immer sehr unterschiedlich. Auf der Reise ist die Verbindung natürlich sehr stark zu dem Reisenden, da man für die Person zuständig ist und eine gewisse Verantwortung hat. Nach den Reisen ist dieses sehr unterschiedlich. Manche Wege trennen sich nach dem Nachgespräch der Reise, mit vielen habe ich aber auch noch heute Kontakt. Natürlich ist es schwer möglich und auch menschlich, dass man nicht mit jedem in Kontakt bleiben kann, weil bei vielen Reisen auch viele Teilnehmer zusammenkommen.
Welches Reiseziel oder Erlebnis mit eurem Mitreisenden hat euch bisher am meisten berührt und warum? Ein Erlebnis mit körperlich gehandicapten Erwachsenen hat mich besonders berührt, als wir an einen See mit Sandstrand gefahren sind. Denn wir haben eine Teilnehmerin im E-Rolli gefragt, ob sie weiter vorne ans Wasser möchte, was durch den Sand mit dem Rolli allerdings nicht möglich war. Sie meinte daraufhin, dass dieses doch eh nicht möglich wäre. Nachdem wir sie dann bis zum Wasser getragen haben, sie ihre Füße ins Wasser strecken konnte und im Sand vor einem Teamer saß, sagte sie mit Tränen in den Augen, dass sie schon so lange nicht mehr im Sand gesessen hat.
Wie reagieren die Menschen in eurem Umfeld darauf, wenn ihr ihnen von euren Reisen erzählt? Meine Freunde und Familie sind sehr stolz auf mich und freuen sich, dass ich diese Reisen mitmache.
Was würdet ihr jedem, der auch als Assistenz arbeiten möchte, auf dem Weg geben? Egal ob ihr schon viel oder noch wenig Erfahrung in der Pflege habt, es ist am wichtigsten, dass ihr mit Freude mit den Menschen zusammenarbeitet. Denn pflegerische Kompetenzen könnt ihr durch die Zeit und das Team, welches euch jederzeit hilft, lernen aber die Freude an der Reise und das Ziel den Menschen einen unvergesslichen Urlaub zu bereiten, dies kann man nicht erlernen. Falls Ihr Teamleiter bei einer Reise wart, sind diese Fragen für euch:
Was gehört zu den Aufgaben eines Teamleiters auf Reisen? Natürlich muss jeder Teamleiter auch die Aufgaben eines normalen Teamers übernehmen. Er hat ebenso seine zugeteilten Teilnehmer und ist für das wohlergehen dieser zuständig. Zudem ist er aber auch für das Wohlergehen der gesamten Teilnehmer und seines Teams zuständig. Er muss dafür sorgen, dass das Programm auf die Beine gestellt wird und dass die Protokolle ordnungsgemäß geführt werden. Zudem muss er in Krisensituationen die Entscheidungen treffen und auch gegebenenfalls Unfallberichte schreiben, falls mal etwas passiert. Auch für die finanziellen Erledigungen sind die Teamleiter zuständig. Sie haben dafür zu sorgen, dass das Geld für Essen und Trinken gut eingeteilt wird und müssen auch dieses jedes Mal genauestens protokollieren. Bei jeder Fahrt, jedem Programmpunkt und jeder An- und Abreise ist er dafür zuständig, dass alles plangemäß läuft. Er hat dafür zu sorgen, dass Team und Teilnehmer zusammenhält und nicht durch Streitigkeiten oder Differenzen auseinanderdriften.
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