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Zustände in Werkstätten für Menschen mit Behinderung

Bevor ich mit meinem Artikel fortfahre, möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, dass er sich ausschließlich auf den Beitrag des Team Wallraff vom 20.02.2017, meine eigenen Erfahrungen und die meiner Freunde stützt. Hier findet keine Verallgemeinerung statt!

Unfassbare Zustände in Werkstätten sowie Wohnheimen für Menschen mit körperlicher, geistiger oder psychischer Behinderung werden in der Reportage des Team Wallraff sichtbar. Nun möchte auch endlich ich mich mal zu dem eben Gesehenen äußern: Im Beitrag werden drei verschiedene Einrichtungen beleuchtet, eine Werkstatt für Menschen mit körperlicher, geistiger oder mehrfacher Behinderung, ein Wohnheim für eben diese Menschen sowie eine Werkstatt für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung.

Für mich lassen sich die Zustände an allen drei Standorten mit wenigen Sätzen zusammenfassen: Mitarbeiter (Fachpersonal) ist oft unmotiviert, wollen mit den zu betreuenden Menschen so wenig wie möglich zu tun haben und sich stattdessen mit ihren Kollegen unterhalten. Für sie ist ein Mensch, der sich nicht “anständig” artikulieren kann, gleichzeitig ohne Gefühle und Empfindungen. Er wird in die Ecke gestellt, seine Anwesenheit wird registriert aber das reicht dann auch. Oft verfehlen Mitarbeiter den Auftrag, die eingeschränkten Menschen zu fördern, völlig aus den Augen und beschäftigen sich lieber mit ihren Kollegen. Lieber verbringen sie Ihren Tag damit, Computerspiele zu spielen. Von diesem Verhalten wurde ich bei einem Praktikum selbst Zeuge.

Auch werden Menschen, die sich nicht artikulieren oder normal bewegen können, Opfer von Beschimpfungen und sexuellen Anspielungen, bis hin zu Gewalt und Freiheitsentzug. Und das alles nur, weil sie Hilfe brauchen. Sobald eine Hilfestellung notwendig ist, werden diese Menschen als Belastung betrachtet. Wer sich mit Worten artikulieren kann, zeigt sich oft unzufrieden mit der eintönigen Arbeit. Der Gedanke der Förderung ist hier völlig verloren gegangen. Wer sich beschwert, wird nur beschimpft oder schief angeguckt.

Ich bin schockiert!!! Über den Beitrag aber auch über Schilderungen meiner Freunde? Wie soll Inklusion funktionieren, wenn nicht einmal das angeblich jahrelang geschulte Personal die Initiative ergreift? Ich bin dafür, dass diese Menschen regelmäßig überwacht werden! Und jetzt lasst es bitte nicht am Geld scheitern… Hört auf wehrlose Menschen auszunutzen, lächerlich zu machen und euren Frust an ihnen abzubauen. Seid stattdessen für sie da, fördert sie, damit sich der Sinn dieser Werkstätten wieder erschließt und die Menschen Freude und Motivation verspüren. Ansonsten hat das nämlich nur etwas von wegsperren und davon sollten wir doch schon lange weg sein, oder etwa nicht!??? Schaut doch einfach mal selbst!


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